Sellarondahero 2017 – 60km/3.200hm

Heidewitzka – was für eine Strecke. Nachdem sich die gemeine Rüsselpest dann doch noch rechtzeitig mehr oder weniger zurückgezogen hatte, stand einem Start nichts mehr im Weg. Wenn es irgendwo um die Sellaronda ging, hörte ich meistens „steil“. Also kam wieder das 40er-Ritzel zum Einsatz. Lizenz-Frauen ist der 1. von 14 Startblöcken.

Um 7:10 Uhr geht es mit gut 100 anderen Mitstreiterinnen in den 1. langen Anstieg. Stellenweise auch schon steil, aber mit frischen Beinen noch gut zu fahren. Der obere Teil der 1. Abfahrt mein Lieblingsuntergrund, grober, rutschiger Schotter. Also erstmal nichts überstürzen. Ab dem Grödnerjoch geht es dann aber in einen schönen, flowigen Trail, so kann es gerne weitergehen. Hinter Corvara folge ich der Herde, obwohl mich das Schild etwas irritiert, aber links ist kein Biker zu sehen. Da fällt mir ein, dass ich doch den GPS-Track mitlaufen lassen wollte. Die Beschilderung auf der letzten Abfahrt fand ich am Donnerstag recht sparsam. Also mal schnell den Track starten. Und natürlich, wir sind falsch. Da kommen uns auch schon die 1. wieder entgegen. Schnell retour. Wieder auf der Strecke, sortiere ich mich hinter Nr. 9, der Baggy-Short u. Nr. 41 ein. Wir fahren den Anstieg zusammen. Hinter jeder Kuppe Postkartenpanorama. Oben ist Baggy etwas vor, 41 hinter mir.

Bergab lässt Baggy erwartungsgemäß nichts anbrennen und ist weg. In Arabba kurzer Verpflegungsstopp und auf in die nächste Rampe. Die Oberschenkel streiken kurz, aber dann geht es wieder. Pordoi Teil 1 ist ganz ok, weiter oben ist auf dem groben Untergrund wieder volle Konzentration gefragt. In der Ferne sehe ich bereits Flatterband an einer steilen Wiese abtrassiert, das kann nur für uns sein … aber danach geht es die letzten Kilometer auf die Passstrasse – fast flach hier 😉. Oben schließt die 41 wieder auf und wir gehen gemeinsam in die Abfahrt. In einem technischeren Stück kann ich mich etwas absetzen, aber kurz nach Beginn des Sella-Anstiegs schließt sie wieder auf. Team-Kollege Marc sagte gestern, der ist oben richtig steil und der Einstieg auch.

Die gefühlten 50 20%+ Rampen dazwischen hat er nicht erwähnt. Ich bin so langsam durch, der 41 kann ich nicht mehr folgen. Versuche nur noch, irgendwie fahrend vorwärts zukommen. Im oberen Teil kommt zu „steil“ noch ein ordentlicher Gegenwind hinzu. Irgendwann hab‘ ich es geschafft. Auf in die letzte Abfahrt, die aber auch noch mit ein paar „Schnappern“ aufwartet. Plötzlich kommt Baggy vorbei – ??? Wo war die denn? Und kurz darauf noch eine Frau, egal, ich will nur heil unten ankommen Fully wäre jetzt toll. Nach knapp 5h ist es geschafft.

Platz 18 Women Overall von 132 und Platz 2 AK 😊 (Platz 1 war die 41).

 

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