Es ist genau 8 Jahre her, dass ich bei der ZillertalBikeChallenge mein erstes Rennen überhaupt gefahren bin (Wahnsinn wie die Zeit vergeht). Damals kämpfte ich mich die 3 Tage in der Princess Kategorie durch und blickte voller Ehrfurcht auf die Kings und Queens, die jeden Tag mehr als 3000hm zu absolvieren hatten. Damals war das für mich einfach unvorstellbar. Darum war die heurige Teilnahme in ebenjener Elite-Klasse etwas ganz besonderes für mich und ich bin echt wahnsinnig stolz, dass ich auf dem 2. Gesamtrang gelandet bin.

Der erste Tag lief perfekt. 2 Anstiege a 1500hm (im Zillertal scheint es keine kürzeren Auffahrten zu geben ☺), ein alter Freund würde „Fließbandarbeit“ dazu sagen. Ich denk Rolle fahren im Winter kann auch nicht monotoner sein. Aber irgendwie liegt mir das und den Wiesenalmtrail komm ich auch halbwegs heil runter. Im Ziel also Platz 2: spitzen Einstand.

An Tag 2 fiel das Übergangsjoch dem Altschnee zum Opfer und uns wurde eine Short-Version mit 2100hm und 51km angekündigt. Super, die Beine freuten sich und voller Optimismus sparte ich auch gleich mal an der Verpflegung. Unterwegs registrierte ich dann recht schnell, dass sich das wohl nicht ganz ausgehen würde. Nach 51km war ich erst in Zell, das Ziel lag aber in Mayrhofen und mein Höhenmesser hatte schon 2600 hm gesammelt. Mein Magen rief nur noch „Hunger“, dank leichtem Rückenwind schaffte ich die letzten 9 km aber auch noch recht flott und festigte meinen 2. Platz.

Tag 3 versprach das große Finale mit Ankunft auf dem Hintertuxer Gletscher, 51km und 3050hm nur unterbrochen von einer 8km langen Abfahrt, fast ein Bergzeitfahren also. Da die ersten 15 Männer und 3 Frauen 15 Minuten vor allen anderen starten, sehe ich ab Minute 3 niemanden mehr und kurbele den ersten 1500hm Anstieg (what else? 😉) alleine vor mich hin. Keine Ahnung ob ich schnell oder langsam bin. 21 km können sich verdammt ziehen, vor allem wenn man ständig im Kopf hat, dass es danach eigentlich erst richtig losgeht. Ein bisschen abwechslungsreicher wird es oben, als die Prinzen dazustoßen und sich doch weitaus mehr quälen, als ich es gerade tue. Die Abfahrt fahre ich dann 100% „no risk“. Mit meinen kalten Fingern könnte ich in dem Nebel keine Panne beheben. Die 10 „flachen“ (denkste!) Talkilometer verfliegen fast von alleine und dann steht er vor dir, der finale Anstieg bis auf 2680m ins ewige Eis. Also Kraft einteilen und einfach nicht aufhören zu treten.

Die Rechnung geht auf, ich fahr das Ding komplett durch. Schon das ist für mich ein kleiner persönlicher Sieg! Drei mal Tageszweite und am Ende Gesamtrang 2, besser hätte es nicht laufen können.

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